Bei Schneematsch- und anderem Aquaplaning ist Bedachtsamkeit Trumpf
Matti Morri, der Leiter des technischen Kundendienstes, beantwortet die technischen Reifenfragen der Kunden von Nokian Tyres mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung. Er ist auch dafür verantwortlich, dass die neuesten Informationen über die Eigenschaften und die Entwicklung der Reifen sowohl an die Händler als auch an die Importeure weitergegeben werden.
"Bei Aquaplaning wird der Fahrer schnell zum Gefahrenen"
Nokian Tyres hat die einzigartige Möglichkeit zum Testen von Schneematsch-Aquaplanung. Wozu ist das gut?
„Soweit ich weiß, gibt es keinen anderen Reifenhersteller, der über einen solchen Ort wie wir verfügt, an dem die Auswirkungen von Schneematsch-Aquaplanung unter kontrollierten Versuchsbedingungen getestet werden können. Jeden Winter tragen wir auf unseren Teststrecken große Mengen Schnee zusammen, und wenn die Frühjahrssonne den Schnee zu Matsch schmilzen lässt, führen wir viele Tests durch. Natürlich ist auch gewöhnliches Aquaplaning ein gefährlicher Zustand, aber Schneematsch-Aquaplaning ist noch gefährlicher. Der schmelzende Schnee, Wasser auf der Oberfläche und das noch möglicherweise hinzukommende Eis stellen auch für einen erfahrerenen Fahrer eine schwierige Kombination dar. Obwohl wir die Vorreiter der Branche sind, finden wir doch jedes Frühjahr etwas Neues heraus.”
Wird die Überlegenheit eines neuen Reifens in schwierigen Verhältnissen hervorgehoben?
„Die Kunden, die auf unserer Teststrecke gefahren sind, sind immer wieder überrascht, welch ein großer Unterschied zwischen einem Reifen mit einer Verschleißfläche von 4 Millimetern und einem völlig neuen Reifen besteht. Leider haben nur wenige Leute die Möglichkeit, selber unter sicheren Bedingungen festzustellen, wie leicht Wasser oder Schneematsch auf der Straße den Fahrer zu einem hilflosen „Gefahrenen“ degradieren.“
"Bei Schneematsch- und anderem Aquaplaning ist Bedachtsamkeit Trumpf"
Was kann man bei gewöhnlichem oder Schneematsch-Aquaplaning tun?
„Faktoren, die sich darauf auswirken, ob man in ein Aquaplaning gerät, und auf die der Autofahrer selber Einfluss hat, sind die Rillentiefe der Reifen, der richtige Reifendruck und die Fahrgeschwindigkeit. Wenn man trotz allem in eine Aquaplaning-situation gerät, muss man als Erstes die Geschwindigkeit senken und versuchen, wieder Bodenkontakt zu bekommen. Erst danach sollte man mögliche Lenkbewegungen durchführen. Ich kann nur schwer verstehen, wieso man auch bei Regen stur in den Fahrrillen fahren muss, obwohl sich das Wasser dort als Erstes sammelt.“